Am 21. Juni 2025 fand in der Kathedrale Mariä Schutz und Segen in München die Göttliche Liturgie zum Jubiläumsjahr statt, an der Priester, Ordensleute sowie Seminaristen und Studierende des Eichstätter Orientalischen Kollegiums teilnahmen.
Die Liturgie wurde von Bischof Bohdan, Apostolischer Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, zelebriert. In seiner Predigt, die auf der Lesung des Matthäusevangeliums (7,1–8) basierte, betonte Bischof Bohdan das Jubiläum als eine Zeit der Gnade, Dankbarkeit und geistlichen Erneuerung.
Er betonte, dass das priesterliche und geweihte Leben tief in der Liebe Gottes verwurzelt sein müsse, die barmherzig, rettend und allgegenwärtig sei – auch in den schwierigsten Momenten.
„Gott ist Liebe. Seine Liebe zerstört nicht – sie rettet. Sie verurteilt nicht – sie ist barmherzig. Unsere erste und wichtigste Aufgabe ist es, diese Liebe zu verkünden und sie sichtbar und greifbar zu machen“, betonte der Bischof.
Unter Bezugnahme auf Beispiele des Martyriums erinnerte der Bischof an die seligen Omeljan Kovch und Petro Verhun, deren Opfer zum Symbol des aufopfernden Dienstes des ukrainischen Klerus wurde. Besonderes Augenmerk wurde auch auf das Beispiel geistlicher Präsenz und Opferbereitschaft im Alltag gelegt – sowohl im Krieg in der Ukraine als auch in der Seelsorge im Westen.
Bischof Bohdan erinnerte dankbar an den Dienst der Schwestern der Dienerinnen der Unbefleckten Jungfrau Maria, insbesondere an die selige Josaphat Gordashevska, sowie an die Gestalt der seligen Edigna – einer Einsiedlerin aus den bayerischen Ländern. Ihr Beispiel, so der Bischof, zeuge von der Tiefe der Liebe, die sich im „Dasein“ zeige, selbst in den kleinsten Gesten – Gebeten, Umarmungen, Worten der Unterstützung.
Einen besonderen Platz in der Predigt des Hierarchen nahm das Thema Gebet als Herzstück des priesterlichen Dienstes ein. Der Bischof rief die Geistlichen und alle Anwesenden dazu auf, Menschen des Gebets und des Mutes zu sein:
„Das Gebet – beharrlich, ausdauernd, voller Liebe zu Gott und den Menschen – ist die Hauptaufgabe jedes Priesters. Selbst das Gebet für Feinde ist ein Ausdruck der Liebe, die rettet.“
Abschließend betonte Bischof Bohdan, dass die Grundlage des christlichen Dienstes die pastorale Liebe sei, die jeden anzunehmen vermag, den der Herr auf den Lebensweg schickt, und wünschte, dass die Allerheiligste Theotokos – die Mutter der Barmherzigkeit – jeden auf dem Weg des Dienstes begleiten möge. Nach der Liturgie sprach Dr. Oleksandr Petrynko, Rektor des Collegiums Orientale in Eichstätt, dankte Bischof Bohdan für die Einladung zum Jubiläum, an dem auch Seminaristen und Studenten des Kollegs teilnahmen, und überreichte der Kathedrale außerdem die ins Deutsche übersetzten und vom Collegium herausgegebenen Gottesdienstbücher der Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus und Traktate.
